Wolfgang Stahr

Kyiv, pre-war, 2007 © Wolfgang Stahr
Die Auszüge aus der Fotodokumentation Kyiv zeigt eine Ukraine im Aufbruch, geprägt vom postsowjetischen Erbe, aber bereits im frühen Ringen um Demokratie und Eigenstaatlichkeit. Stahrs Bilder fangen den Dialog zwischen Menschen und Stadtraum ein, der symbolisch gewählt ist: Straßen, Plätze und verfallene Bauten als Kommunikationsfläche politischer Identität. Aus heutiger Perspektive, im Schatten des Kriegs seit 2014, wirken die Aufnahmen wie ein stilles Zeitdokument. Sie verweisen auf die Kontinuität demokratischer Sehnsucht und auf die prekäre Lage zwischen Erinnerung und Gegenwart. Stars frühe Fotos erscheinen so als mahnende Brücke zum heutigen Ukraine-Krieg.
Der Fotograf Wolfgang Stahr wurde 1969 in Würzburg geboren und legt seinen inhaltlichen Schwerpunkt auf Porträt-, Interieur- und Reisefotografie. Er studierte Fotografie an der Fachhochschule Bielefeld und arbeitete über 20 Jahre in Berlin, heute lebt er in Frankfurt am Main. Seine Arbeiten erscheinen regelmäßig in Magazinen wie Architectural Digest, Die Zeit Magazin oder New York Times Magazine. Stahr wurde vielfach ausgezeichnet (u.a. Deutscher Jugendfotopreis, ADC Award) und stellt seine Werke international aus.