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Timo Stammberger
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Tools Kastrationszange
© Timo Stammberger

In der Serie Tools löst Timo Stammberger die täglich verwendeten Werkzeuge aus der Tierindustrie heraus. Jedes Einzelbild zeigt ein Objekt, das in der Tiermast, Zucht oder Schlachtung Anwendung findet, um Tiere gewaltvoll in das vom Menschen geschaffene System einzupassen. Die Arbeiten führen den Betrachtenden das Ausmaß der systematischen Anwendung von Gewalt vor Augen. Die industrielle Brutalität der Lebensmittelherstellung wird sichtbar und real. Stammbergers Fotografien sind sachlich, beinahe klinisch – und gerade darin radikal. In ihrer Abstraktheit erzeugen sie Aufmerksamkeit und Empathie für die Wehrlosen.

Stammbergers Arbeiten basieren auf seinen langjährigen Recherchen zur Tierindustrie. Seine Fotografien gewähren seltene Einblicke in Räume, die der Öffentlichkeit normalerweise verschlossen bleiben — Fragmente eines Systems, in dem Tiere den Anforderungen eines unnatürlichen Lebens für den menschlichen Nutzen angepasst werden.
Im öffentlichen Raum konfrontieren die Bilder die Betrachtenden mit dem, was sonst verborgen bleibt, und laden dazu ein, über Sichtbarkeit, Transparenz, Komplizenschaft und die Systeme nachzudenken, die das konfliktreiche Verhältnis zwischen Mensch und Tier aufrechterhalten.

(Text: Timo Stammberger)

Geboren 1980 in Hamburg, lebt und arbeitet Timo Stammberger als investigativer Fotograf und Aktivist mit Schwerpunkt Tierindustrie, Dokumentar- und Sozialfotografie in Berlin. Er studierte an der Ostkreuzschule Berlin. Bekannt wurde er mit seinen intensiven Bildserien, die die aus der öffentlichen Wahrnehmung herausgelösten Lebensrealitäten von Tier und Mensch spiegeln. Seit 2014 engagiert er sich in der Tierrechtsbewegung und macht durch seinen Fotojournalismus verborgene Grausamkeiten öffentlich.

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