Papier und Licht sind die Medien der Künstlerin Barbara Beisinghoff. Inspiriert durch die traditionsreiche Technik der Zeichensetzung in Papier namens Lichtzeichen (Italienisch: Filigrane) welche erstmals im Auftrag Petrarchs im 14ten Jahrhundert angewendet wurde, bringt Beisinghoff zarte und lichtsensible Formen in handgeschöpftes Papier.

Die im Haus des Papiers ausgestellten Lichtzeichen entstanden 1996, 1997 und 2000 in Zusammenarbeit mit dem Papiermacher Natan Kaaren in der nördlichen Negev Wüste Israels. Eine eigens entwickelte Technik zu der die Erfahrung Kaarens verhalf, erlaubte es ihnen die 135 x 110 cm großen Papierarbeiten von Hand zu schöpfen. Um die Lichtzeichen in das Papier zu arbeiten, nähte Beisinghoff gefundene Objekte aus dem Kibbuz auf die Schöpfsiebe. Hierdurch prägten sich die entfremdeten Formen in das Papier wodurch eine einzigartige Bildsprache auf den Werken entstand. Auch durch Wasserstrahlzeichnung und Pulp Painting entstanden die Kompositionen bereits im Nasszustand des Papieres.

Sich in der Lichtzeichen-Serie wiederholende Motive wie die Ashdoda Göttin oder der zweibeinige Tisch sind ein Teil Beisinghoffs eigens entwickelter Ikonografie. Manche dieser Formen lassen sich leichter aufschlüsseln als andere – die Werke laden ihre Betrachter ein sich über längere Zeit mit ihnen zu beschäftigen um sich auf deren Symbolsprache einzulassen. Auch durch einen veränderten Lichteinfall kommen neue Formen zum Vorschein. Es werden Geschichten erzählt bei denen die Handlung sich traumartig auf der Bildfläche entfaltet und sich der linearen Zeit zu entziehen scheint.

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Harriet Groß